Sliced Paintings

Elodie Seguin

11.06 – 30.07

Everything is in Everything

 

Opening: Friday, June 10, 2016  6-9pm

 

Daniel Marzona is pleased to announce our collaboration with Elodie Seguin (*1984, Paris). Her first solo-exhibition in Berlin will open on June 10 at 6pm.

Elodie Seguin has defined a unique approach to painting which explores the relationship between several painted objects as well as their organization within and their relation to the given exhibition space. Oftentimes the elements of her works, consisting of materials such as wood, paper, MDF, or cardboard, are not joined together but are simply placed on top of or next to each other, leaning on the gallery walls or carefully placed directly on the floor of the exhibition space. Usually we find the single surfaces of these elements painted in somewhat unique monochromatic colors which are not easy to categorize, tending to oscillate between red and orange, yellow and ocher, blue and grey, etc., and always subtly balanced against each other. In its reductivist tendencies Seguin’s work reveals an obvious affinity to the minimalist tradition. At the same time her theoretical and phenomenological interest in color as a dimension of perception links her approach to a modern tradition of painting which began with Mondrian and Malevich and found its continuation with artists like Truitt, Newman, Palermo, McCracken and others.

For her exhibition at Daniel Marzona Elodie Seguin wrote the following notes:

I did 40 independent works but they will have a dialogue with each other because of their number, color and their modular aspect.

I painted the “slices” as the surfaces with a lot of care in order to make them appear with the same quality and to produce a volume of color.

I tried to play with the immateriality of color, making a drawing of the element it overlays. 

I tried to reveal an ambiguity between plains and edges, extending the surface as a pedestal because of its thickness. 

I cut hundreds of small pieces of wood, activating them as leftovers of a history of painting, everything mixing, interlocking, and influencing itself. 

Everything is at a human scale in order to be easily manipulated. 

Elements are most of the time simply laid one on top of the other. The only ones stuck together and finished into a final state are the simple compositions which hang as canvases.

The color becomes an evocative volume depending on its dimensions and how it is confronted.

Green will be missing.

There is a spontaneous, experimental dimension to my process, building and conceiving the exhibition during the painting itself, by trial and error. “There is a logic to every mistake.”

I did everything myself, by hand. I don’t use power tools. I find and mix the colors, sand the wood, paint and lacquer all the surfaces.

I know the type of surface I want to manipulate, but I need observation and study to develop a sensitivity, to enable accidents, and potentially to catch the materials in different states. 

I hope this way of working will be visible in the exhibition.

My first line of thought was to question painting by manipulating the color as an object to be confronted.

 

Elodie Seguin studied at Villa Arson, Nice and at Beaux-Arts de Paris.

Her solo-exhibitions include the French Cultural Institute, Milano, Jocelyn Wolff, Paris, and Hillary Crisp, London. Group exhibitions include MUDAM, Luxemburg, MACRO, Rome, Fondation Ricard, Paris, Villa Tokyo, Tokyo, CCC Andratx, Majorca, Gallery Vistamare Pescara, Fantaspazio, Milano, and Biennale de Belleville, Paris.

The artist lives and works in Paris and Avignon.

 

 

Daniel Marzona freut sich die Zusammenarbeit mit Elodie Seguin (*1984, Paris) anzukündigen. Ihre erste Einzelausstellung in Berlin eröffnet am 10. Juni 2016 um 18 Uhr.

Elodie Seguin hat in den vergangenen Jahren einen einzigartigen Zugang zur Malerei entwickelt, der sich sowohl der Erkundung der komplexen Beziehung zwischen mehreren bemalten Objekten widmet, als auch deren Beziehung zum Ausstellungsraum als wesentlichen Aspekt ihrer installativen Malerei fokussiert. Die einzelnen Elemente sind häufig aus Holz, Papier, MDF oder Karton gearbeitet, zumeist nicht fest miteinander verbunden, sondern einfach neben oder übereinander gelegt, an die Wände angelehnt oder sorgsam direkt auf dem Boden angeordnet. Für gewöhnlich sind die einzelnen Elemente monochrom gefasst, wobei die jeweiligen Farbwerte schwer zu beschreiben sind, da sie oftmals zwischen zwei Tönen – Orange und Rot, Gelb und Ocker, Blau und Grau, etc. – changieren und immer in einem subtil ausbalancierten Verhältnis zueinander stehen.

Aufgrund der reduktiven Tendenzen der Arbeit von Elodie Seguin kommt ihrem Werk eine offensichtliche Affinität zur minimalistischen Tradition zu. Gleichzeitig verbindet ihr theoretisches und phänomenologisches Interesse an Farbe als Dimension der Wahrnehmung ihren Ansatz mit einer Malereitradition der Moderne, die mit Mondrian und Malewitsch begann und ihre Fortführung in der Arbeit von Newman, Truitt, McCracken, Palermo und anderen erlebte.

Zur Ausstellung in der Galerie schrieb Elodie Seguin die folgenden Anmerkungen:

Ich machte 40 unabhängige Arbeiten, die allerdings wegen ihrer Anzahl, Farbe und modularen Aspekten in einen Dialog zueinander treten.

Ich malte die „Schnitte“ mit der gleichen Sorgfalt wie die Oberflächen, um beide in gleicher Qualität erscheinen zu lassen und um ein Farbvolumen herzustellen.

Ich versuchte, mit der Immaterialität von Farbe zu spielen, indem ich Zeichnungen der die Farbe überlagernden Elemente anfertigte.

Ich habe versucht, die Ambiguität von Flächen und Kanten zu betonen und die Oberflächen wegen ihrer Stärke als Sockel zu erweitern.

Ich schnitt hunderte kleiner Holzstücke, die ich als Überbleibsel einer Geschichte der Malerei aktivierte, sodass sich alles vermischt, aufeinander bezieht und gegenseitig beeinflusst.

Alles ist auf das menschliche Maß bezogen und einfach zu manipulieren.

Die Elemente sind meistens einfach übereinander gelegt. Die einzigen, die fest zusammengefügt sind und einen finalen Zustand erreicht haben, sind einfache Kompositionen, die wie Leinwände hängen.

Farbe wird zu einem evokativen Volumen, das von den Dimensionen und dem Standpunkt des Betrachters abhängt.

Grün wird fehlen.

Es gibt eine spontane, experimentelle Dimension meiner Arbeitsweise – das Bauen und Konzipieren der Ausstellung während des Malens – durch Versuch und Irrtum. „Es gibt die Logik eines jeden Fehlers.“

Ich habe alles selbst mit meinen Händen gemacht. Ich benutze keine elektrischen Werkzeuge. Ich finde und mische die Farben, schleife das Holz, bemale und lackiere die Oberflächen.

Ich kenne die Art von Oberflächen, mit denen ich arbeiten will, aber ich brauche Beobachtung und Studium, um eine Sensibilität aufzubauen, Zufälle entstehen zu lassen und die Materialien in unterschiedlichen Zuständen zu erfassen.

Ich hoffe, diese Art zu arbeiten wird in der Ausstellung sichtbar werden.

Mein erster Gedanke war, die Malerei zu hinterfragen, indem ich Farbe wie ein Objekt handhabe, dem man sich gegenübergestellt sieht.

 

Elodie Seguin studierte an der Villa Arson, Nizza und der Beaux-Arts de Paris. Sie hatte Einzelausstellungen im Französischen Kulturinstitut, Mailand, Jocelyn Wolff, Paris und Hillary Crisp, London. An folgenden Gruppenausstellungen war sie unter anderem beteiligt: MUDAM, Luxemburg, MACRO, Rom, Fondation Ricard, Paris, Villa Tokyo, Tokyo, CCC Andratx, Mallorca, Gallery Vistamare Pescara, Fantaspazio, Mailand und Biennale de Belleville, Paris.

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Paris und Avignon.