Mean What You See

30.11 – 17.01

 

Opening: November 29, 2014, 6–9 pm

 

Mirosław Bałka
Vajiko Chachkhiani
Jürgen Drescher
Francesco Gennari
Andreas Golinski
Asta Gröting
Olaf Holzapfel
Bethan Huws
Harald Klingelhöller
Ivan Seal
Franz West

 

The pun of the exhibition’s title shakes up the relationship between fact and meaning by turning it upside down and linking the visible to the thinkable. It hints at the inevitability of establishing meaning to everything we see. But material and metaphor can never, especially in an art context, be entirely separated or be considered as autonomous entities. In this sense, the title not only ironically plays with the saying “say what you mean” or “mean what you say” but also responds to the famous quote by Frank Stella “What you see is what you see” which became the mantra of Minimal Art. After all, a reflection upon the title might lead to the conclusion that the common distinction between material and metaphor is purely a linguistic one. However, the question remains, do all of the material facts, which reveal themselves when we look at an artwork necessarily, require a mediation through language? Or, in other words, can we abstain from a translation from the field of being into the field of meaning when we experience a work of art? Do the ‘limits of my language always mean the limits of my world’?

The exhibition is comprised of works from eleven contemporary artists relating in different ways to these questions and sculpture as a medium. All the works demonstrate a high degree of sensitivity and understanding of the specific materials used. Traditional materials and sculptural techniques can be found next to works probing unusual visual or sublime effects, which touch upon the limits of materiality. In very different ways many of the works reach into the world of objects, either through formal allusions or by the inclusion of found or made objects. This selection of works explores the wide range of possibilities, which put the relationship between material and metaphor into an irresolvable and tense constellation.

Das Wortspiel im Titel der Ausstellung mischt das Verhältnis von Fakt und Bedeutung auf, indem es es scheinbar auf den Kopf stellt. „Meine was du siehst“ oder „Gebe Bedeutung, dem was du siehst“ bindet das Sichtbare unmittelbar an das Denkbare. Der Titel weist so auf die Unvermeidlichkeit, allem was man sieht, zugleich eine Bedeutung zu geben. Material und Metapher können – zumal in der Kunst – nicht klar voneinander getrennt oder gar als autonome Einheiten betrachtet werden. Der Titel ist so nicht nur eine ironische Auseinandersetzung mit dem Wahrheitsanspruch des Faktischen („Say what you mean“, „Mean what you say“), sondern auch eine Replik auf den berühmten Ausspruch des Künstlers Frank Stella „What you see is what you see“, der zu einer Leitvorstellung der Minimal Art wurde. Schließlich, so kann man beim Nachdenken über den Titel erkennen, ist die so geläufige Unterscheidung zwischen Material und Metapher ein sprachliches Problem. In einem Kunstwerk dagegen ist die Trennung solcher Kategorien aufgehoben. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die materiellen Tatsachen, die sich uns in der Betrachtung eines Kunstwerks zeigen, notwendig einer sprachlichen Vermittlung bedürfen. Anders gewendet ließe sich fragen, ob in der Erfahrung eines Kunstwerks das Feld des Seins ohne eine Übersetzung in das Feld des Bedeutens auskommen kann. Bedeuten die Grenzen meiner Sprache wirklich immer die Grenzen meiner Welt?

Die Ausstellung vereinigt Arbeiten von elf zeitgenössischen Künstlern, wobei die Skulptur im Zentrum steht. Allen ist eine hohe Sensibilität und ein Verständnis für spezifische Materialien eigen, wobei die Spannweite von natürlichen Materialien und traditionellen Verfahren über visuelle Oberflächenreize bis zu sublimen Effekten am Rande des Materiellen reicht. In sehr unterschiedlicher Weise berühren die Arbeiten die Welt der Gegenstände, sei es in formalen Anspielungen oder durch das Einfügen realer Objekte.  Die Auswahl zeigt die große Vielfalt von Möglichkeiten, das Verhältnis vom Material und Bedeutung immer wieder neu in ein nicht aufzulösendes Spannungsverhältnis zu bringen.